DeutschEnglish
Not logged in or registered. | Log In | Register | Password lost?

Rumor Report #182: WWE steigt ins Reality-Business ein, Wie TNA die Knockouts ausnutzt, Hat Hulk Hogan schon genug von TNA?

Kolumne

Article information
Published on:
14.02.2010, 11:14 
Category:
Author(s):
Willkommen zum „Rumor Report“ auf Cagematch.de, dem einzigen Original aller Kolumnen dieser Art! Hier findet ihr die heißesten Gerüchte aus dem Wrestling-Business, die in dieser Woche aufgekommen sind. Zwar mag sich hinter jedem Gerücht ein Fünkchen Wahrheit verstecken, doch manchmal muss man bei einigen Meldungen schon sehr lange danach suchen. Daher werde ich zu jedem Gerücht ein persönliches Statement abgeben, in dem ich den Wahrheitsgehalt der „Neuigkeiten“ einschätze. Unter Umständen sind in diesem Report einige Spoiler enthalten. Wer sich also von den kommenden Storylines überraschen lassen will, sollte besser nicht weiterlesen.

Die Top-Themen dieser Woche:


Weitere Details zu “WWE NXT”
Nach den ersten Details zur neuen WWE-Show „NXT“, die an dieser Stelle zu lesen waren, kamen in den vergangenen Tagen noch mehr Gerüchte zur neuen Show ans Licht – und die deuten an, dass die McMahon-Company keinesfalls plant, Sci-Fi-Elemente in die Show einzubauen. Viel mehr sei sogar ein an eine Reality-Show angelehntes Konzept in Planung. So wolle man den Zuschauer nicht nur die Möglichkeit geben, den Workern innerhalb, sondern auch außerhalb des Ringes zu folgen. So bekomme man ihre persönliche Meinungen, ihre Hintergründe und ihre Ziele mit. Damit scheint sich NXT zum Teil an Tough Enough zu orientieren. Mit einhergehend soll man bei NXT auch nicht nur Fehden unter den Workern erleben können, sondern auch, wer von ihnen der nächste große Star bei RAW oder SmackDown! wird. Es sei aber gesagt, dass die WWE seit dem Herbst verschiedene Konzepte ausarbeite – allerdings scheint das Reality-Konzept der innere Kern von NXT zu sein.

Mein Kommentar: Nun, da kommt doch jetzt einiges zusammen. Die neuen Worker (zumindest scheinbar die neuen, die nicht gut/bekannt genug für RAW oder SmackDown! sind) debütieren bei NXT. Man bekommt Fehden zu sehen und erhält „Insider-Einsichten“ zu den einzelnen Workern. Das Ziel aller Worker ist es, ein „Star“ bei RAW oder SmackDown! zu werden. Fehlt noch das Interaktive, was möglicherweise so aussehen könnte, dass die Zuschauer ähnlich wie bei Reality-Formaten Worker zum Weiterkommen wählen dürfen. Kann so aussehen, muss aber nicht. Auf jeden Fall aber gefällt mir dieses Konzept schon besser als das, was letzte Woche zu NXT zu hören war. Das könnte etwas werden, schließlich hat es auch seinen Grund, warum die UFC mit „The Ultimate Fighter“ Erfolg hat. Im Grunde genommen hat die WWE mit diesem Reality-Konzept sogar die Chance, großartige Charaktere zu erschaffen. Durch die Einsicht ins persönliche Naturell der Worker kann man sich besser mit ihnen identifizieren – oder sie abneigend finden. Das verschafft persönliche Heat. Nur: Schafft es die WWE wirklich, eine solch innere Einsicht zu kreieren? Und wird die WWE auch realitätsnahe Charaktere wählen? Ich glaube nämlich nicht, dass viele Fans einschalten, wenn ein Pirat darüber berichtet, dass er WWE-Champion werden will, weil das der für ihn größtmögliche Schatz wäre. Wie gesagt, mit dem Reality-Konzept hat die WWE in Bezug auf die Charakterentwicklung großes Potential – aber wird man dieses auch nutzen können?


Weg mit dem Alten, her mit dem Neuen
Mit dem Rating der Impact!-Show aus der letzten Woche (1.2 Punkte) soll man bei TNA nicht zufrieden sein. Unzufrieden soll aktuell auch ein guter Ausdruck für den Zustand von Hulk Hogan sein. Wie es aus dem Backstagebereich heißt, sei er schon nach wenigen Wochen bei TNA frustriert. Der Grund hierfür seien einige Worker der sogenannten „alten Garde“. Anscheinend würden Hogan und Eric Bischoff in einigen Workern aus der alten Crew rein gar nichts sehen, weswegen sie diese Leute am liebsten loswerden wollen würden. Anscheinend seien sie nur von einer handvoll Worker, so etwa Tomko, Abyss oder D'Angelo Dinero, begeistert. Ein Problem sei jedoch TNA-Präsidentin Dixie Carter, die nicht wolle, dass die alte Crew „geopfert“ werde. Und der Druck von Carter, die alten Worker zu pushen, sei es, den Hogan spüre – und der ihn frustriere.

Mein Kommentar: Ich hoffe, Dixie Carter bleibt noch lange die Präsidentin von Total Nonstop Action. Denn mal ganz ehrlich: War nicht zu erwarten, dass Hogan das Personal umkrempeln will? Von wegen „ich will die jungen Stars pushen“ usw. Jetzt hört sich das schon ganz anders an. Angeblich habe der „Hulkster“ gemeint, jemand wie Tomko sehe wenigstens wie ein Wrestler aus. Ich kann mir schon vorstellen, in wem Hogan „nichts“ sieht: Diese Bezeichnung dürfte wohl auf sehr viele X-Division-Worker zutreffen. Hogan kommt eben aus einer Zeit, in der Wrestler noch wie Schränke/Bodybuilder aussahen. Tja, und ein Eric Bischoff hat ja auch schon in einem Chris Jericho oder einem Eddie Guerrero nichts gesehen. Mehr muss man dazu wohl nicht sagen. Doch die Zeiten seit den Achtzigern haben sich geändert. Natürlich sollte auch heute ein Worker noch trainiert bzw. muskulös sein, aber einen Bodybuilder-Körper zu haben, ist wirklich keine Pflicht mehr. In der heutigen Zeit haben auch ein Alex Shelley, Chris Sabin oder Desmond Wolfe ihre Daseinsberechtigung. Auch sie können Erfolg haben und gut unterhalten. Dass ein Hogan, Bischoff oder Vince Russo das nicht sieht, hab ich befürchtet. Ich hoffe für TNA wirklich, dass Dixie Carter sich nicht unterkriegen lässt und für die „alte Crew“ kämpft.


Knockouts arbeiten für Hungerlohn
Awesome Kong sorgte in diesen Tagen für Schlagzeilen – nicht nur, weil sie Bubba The Love Sponge eins auf die Nase gegeben hat, sondern auch, weil sie sich bei ihrem Arbeitgeber über ihren geringen Lohn beschwert haben soll. Nun kamen Details ans Tageslicht, wie viel bzw. wenig die Knockouts bei TNA tatsächlich verdienen. So würde man ihnen zwischen 200 und 400 Dollar pro Auftritt zahlen. Würde ein Knockout nun also 400 Dollar bekommen und tatsächlich bei jedem TV-Event im Jahr auftreten, würde dies zu einem maximalen Einkommen von 26.000 Dollar führen. Abzuziehen wären davon allerdings Steuern, Reisekosten und Kosten für die Arbeitskleidung. Es sei aber gesagt, dass es praktisch kein Knockout schaffen dürfte, bei jeder Show dabei zu sein. Zudem habe TNA kein Mindestgehalt, das man den Knockouts zahlt. Sie seien daher auf Indy-Auftritte angewiesen, um gut über die Runden kommen zu können. Im speziellen Falle Kong heißt es, sie habe mehrmals vergeblich nach einer Gehaltserhöhung gefragt und sei sehr sauer gewesen, als sie herausgefunden habe, dass selbst ein Newcomer wie Brutus Magnus mehr bekomme als sie. Dass sie nun verweigert habe, auf eine UK-Tour mitzufahren, habe zu ihrer Suspendierung geführt.

Mein Kommentar: Gail Kim hat Total Nonstop Action eigentlich nie verlassen wollen, da sie sich dort so wohl gefühlt habe. Letztendlich habe sie aber keine Wahl gehabt, da das Gehaltsangebot der WWE mehr als deutlich besser gewesen sei. Wenn man die Zahlen sieht, die hier im Gerücht genannt werden, so glaube ich das gerne. 400 Dollar pro Auftritt (oder sogar noch weniger) sind ein Witz. Ohne weitere Jobs im Indy-Zirkus könnten die Knockouts wohl kaum überleben. Das ist besonders traurig, wenn man ja weiß, dass sie Leistungsträger innerhalb der Company sind. Sie sind es, die konstant für gute Ratings sorgen. TNA wird bei diesem geringen Lohn alle wichtigen Knockouts verlieren, sollte die WWE das Interesse daran haben, sie abzuwerben. Es ist wohl das Glück von TNA, dass die Damen bei der WWE keine große Rolle spielen. Ansonsten würden einige der Knockouts wohl schon für Vince McMahon arbeiten. Wie es nun mit Awesome Kong weitergeht, ist nicht bekannt. TNA setzt mit der Suspendierung eine Disziplinarstrafe durch, was nicht überraschend ist. Danach sollte man sich mit Kong aber besser einigen, denn ich weiß nicht, ob Kong sonst weiter bei TNA bleiben wird. So berauschend ist das Gehalt schließlich nicht, als dass man TNA groß der Indy-Szene vorziehen müsste.


Soviel zu den Top-Themen, alle weiteren Gerüchte dieser Woche folgen nun:

  • Bei der WWE gibt es Diskussionen um den wöchentlich wechselnden Spot des RAW-General-Managers. Zum einen sei in der Diskussion, Conan O’Brien als Host zu ergattern, nachdem der seine Late-Night-Show aufgegeben habe, zum anderen diskutiere man, das GM-Gimmick ganz fallen zu lassen. Anscheinend hänge das aber auch von der Konkurrenz – sprich TNA – ab. Sollten die nämlich tatsächlich mit ihrem Wechsel auf den Montagabend ernst machen, so werde man wohl an den Gast-General-Managern festhalten.
    Conan O’Brien wäre schon ein großer Name, allerdings soll es in seinem TV-Vertrag eine Klausel geben, dass er bis September keine Show hosten darf. Die WWE würde wohl versuchen, es so darzustellen, dass O’Brien kein Host, sondern ein General-Manager sei. Trotzdem bleibt das Ganze fraglich…wie anscheinend das gesamte GM-Konzept. Ich hätte kein Problem damit, sollte das Gimmick wieder verschwinden, da es meiner Meinung nach in einer Wrestling-Show nichts zu suchen hat. Aber man darf ja nicht vergessen, dass die WWE kein Wrestling, sondern „Entertainment“ produziert…da gelten natürlich andere Kriterien.

  • Was mit der ECW passieren wird, wenn NXT debütiert, ist bereits bekannt: Die berühmten drei Buchstaben werden verschwinden. Was aber passiert mit dem ECW-Champion Christian? Das sei hingegen unklar. Er sei wahrscheinlich, dass es für den ECW-Championship keine weiteren Pläne gebe. Christian allerdings dürfte wohl zu einem anderen Brand wechseln – das SmackDown!-Roster sei hierbei eine wahrscheinliche Wahl.
    Was wäre das für ein Verlust, sollte der ECW-Championship wegfallen. Aber wirklich. Bei PPVs kaum berücksichtigt und hinter den WWE- und World-Heavyweight-Championship ohnehin die klar dritte Geige spielend, ist der Titel schon lange wertlos. Soll der Titelgurt ruhig wegfallen, er wird kaum vermisst werden. Sollte Christian zu SmackDown! wechseln, wäre das für ihn eine gute Wahl. Vielleicht darf er dort ja doch noch etwas mit Edge machen – und vielleicht wird er wieder ein wenig mehr an Bedeutung zurückgewinnen.

  • Nach wie vor steht hinter Jeff Hardy und seiner weiteren Zukunft bei TNA ein kleines Fragezeichen. Anscheinend wird er aber trotz seines permanenten Fehlens in den TNA-Shows weiter für die Carter-Company antreten. Dies zumindest behauptete jetzt Bill Behrens. Er erklärte, Jeff und Shannon Moore würden bei TNA noch große Dinge vollbringen. Man wird es sehen…
    Warum man einen Draw wie Jeff Hardy nicht öfters einsetzt, leuchtet mir zwar nicht ganz ein, aber das soll wohl seine Gründe haben. Jeff scheint TNA der WWE vorzuziehen, da er dort einen leichteren Tourkalender hat. Außerdem soll er es nicht witzig gefunden haben, als sich die WWE in Form von CM Punk über ihn lustig machte. Ich bin gespannt, was Jeff im Team mit Moore bei TNA auf die Beine stellen wird. Hardy ist für die Company ein echtes Juwel…wenn er denn mal zu sehen ist.

  • Für den kommenden Destination X-PPV scheint man bei Total Nonstop Action geplant zu haben, den Shownamen wörtlich zu nehmen und einen reinen X-Division-Event auf die Beine zu stellen. Zumindest deuten Slogan und Poster zum Pay-Per-View darauf hin.
    Vielleicht will TNA einen PPV-Flop produzieren. Kann ja sein. Nichts gegen die X-Division-Worker, die haben bestimmt eine eigene Show verdient, aber wirtschaftlich gesehen kann das keine gute Entscheidung sein. Da die X-Division bei Impact! nicht sonderlich in den Vordergrund gestellt wird, dürften Fans den PPV als ziemlich verzichtbar einstufen. Schließlich geht es hier nur um die „unwichtigen Jungs“. Entweder wird TNA doch mehrere der typischen Maineventer in die Show einbauen (Kurt Angle, Beer Money Inc., Matt Morgan, Kevin Nash, Mr. Anderson, etc.) oder man läuft Gefahr, hier einen „Einmal-und-nie-wieder“-Event zu produzieren.

  • Vielleicht könnte an der angeblichen Panik von Mike Tenay um seinen Job doch mehr dran sein, als zunächst gedacht. Angeblich soll Eric Bischoff nämlich tatsächlich versuchen, Jim Ross als Kommentator zu Total Nonstop Action zu locken. Dessen Vertrag soll im März auslaufen…allerdings könnte es durchaus zu einer Verlängerung kommen. Anfang März gastiert die WWE in Oklahoma, spätestens dann werden neue Gespräche mit Ross erwartet.
    Unbestritten ist Jim Ross der beste Wrestling-Kommentator den es gibt, allerdings ist Mike Tenay auch kein schlechter. Wenn JR tatsächlich zu TNA gehen würde, wäre es vor allem meine Hoffnung, dass er sich um die Talente kümmert – da erscheint mir Handlungsbedarf zu sein. An einen Wechsel von Ross glauben tue ich aber nicht.

  • Total Nonstop Action hat für den morgigen Montag eine Pressekonferenz angekündigt. Erwartet wird dabei die Bekanntgabe, dass Impact! dauerhaft auf den Montag ziehen wird – und damit in Konkurrenz zur WWE. Scheinbar will man bei TNA jeweils eine Liveshow und in der darauffolgende Woche eine getapte Show zeigen. Laufen soll Impact! übrigens in der Zeit von 21:00 bis 23:00 Uhr – und damit genau gegen RAW.
    Ein sehr mutiger Schritt. Als Vince Russo das kreative Zepter bei TNA übernahm, habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass das eine große Veränderung für TNA ist – ein Punkt, bei dem man rückblickend vielleicht einmal sagen wird, dass dies gut oder schlecht für die Company war. Der Wechsel auf den Montagabend ist ein weiterer großer Schritt. Er dürfte auch sehr viel bedeutender sein als Russo. Dass man direkt gegen RAW senden will, überrascht mich etwas. Die Taktik, eine Stunde vor RAW anzufangen, halte ich für schlauer. Nun wird sich schon bald zeigen, ob TNA gegen die WWE überleben kann…und ob die WWE durch TNA vielleicht aus ihrer Lethargie geweckt wird.

    Das war es mit dem "Rumor Report" für dieses Mal. Die nächste Ausgabe wird es am kommenden Sonntag geben.

    Quellen: PW Insider / Wrestling Observer / PW Torch Newsletter / Wrestling Observer Newsletter